Blogparaden

Blogparade: Be authentic

Coco & Simone haben zur Blogparade aufgerufen. “Be authentic” bedeutet für uns einfach mal die heile Welt vor die Tür zu schicken und zu zeigen, was wirklich so abgeht im Hause Wuschelmädchen. Da ist nichts mehr mit Eitideiti, sondern knallharte Züchtigung. Neee, Scherz. Es geht darum, einfach mal zu zeigen, dass nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, sondern auch mal das eine oder andere schief geht, nicht klappt oder eine Dauerbaustelle ist.

Du darfst das nicht ausquasseln! Frauli, das sind unsere intimsten Geheimnisse! Oh Mann… ich steh dann nachher voll blöd da. Jetzt mag mich jeder und nachher finden mich bestimmt alle total doof. 

 

Alles Einstellungssache

Unsere riesengroße Dauerbaustelle sind Begegnungen. Zwar ist Shiva mittlerweile deutlich entspannter geworden, einfach durch viel Training und auch viele positive Erfahrungen, aber die innere Anspannung bei mir bleibt. Das ist natürlich schlecht. Je mehr ich mich verspanne, weil mein Gegenüber seinen Hund nicht anleint, umso mehr übertrage ich dies auf Shiva, die natürlich dann auch nicht gelassen bleibt, sondern meistens gleich mal Zähne präsentiert. Erstaunlicher Weise kommt das überhaupt nicht gut an und entweder werden wir beschimpft oder das hündische Getier mit viel Gezeter gerufen. Weil da eben nun auch ein nervöser und hektischer Mensch im Hintergrund agiert, überträgt sich das wiederum auf beide Hunde. *seufz* Eine Keilerei konnte ich bisher vermeiden, aber die Angst geht mit. Wegen ein paar blöder Begegnungen… Die haben  bei Shiva nicht mal so viel angerichtet, aber bei mir. Ich traue mir und ihr nicht mehr und vermeide so viele Begegnungen. Entweder dreh ich vorher ab oder ich gehe gleich von vornherein so, dass ich keinen treffe. Das ist aber auch nicht so klasse. So lernen wir beide es nicht. Also kämpf ich mich immer wieder durch und aus jeder guten Begegnung gehen wir gestärkt und sicherer raus. Ich bin aber sicher, dass es eine Dauerbaustelle bleiben wird. Meine Unsicherheit und die Rücksichtslosigkeit anderer Hundehalter machen uns jeden Erfolg gründlich kaputt. 

Ach Frauli… So schlimm ist es nicht. Ich pass doch auf dich auf, wenn du nicht ganz auf Zack bist. Du kannst dich immer auf mich verlassen. 

Vorsicht! Ich habe ein Arschloch an der Leine!

Tatsächlich wurde mir dieser Satz schon entgegengerufen. Ich musste ehrlich lachen und habe fröhlich zurückgerufen, dass ich dasselbe an der Leine habe. Also haben wir getrennte Wege eingeschlagen und jedes “Arschloch” war glücklich. Übrigens… wir haben uns später noch einmal getroffen und… beide Arschlöcher haben sich super verstanden. Es war eine sehr lustige Begegnung. Kein Knurren, kein Fetzen, einfach nur Spaß. Beide Hunde waren auf einer Wellenlänge und die Frauchen auch. Vielleicht lag es auch daran, dass beide schon ordentlich ausgepowert waren, jedenfalls war es ein sehr schönes Erlebnis und alle vier sind positiv daraus hervorgegangen. 

Naja… Arschloch ist doch auch übertrieben. Wir schätzen es halt beide  nicht, wenn wir überrannt werden und daher waren wird halt erstmal ein freundliches Zahnogramm angeboten, wenn ein Der-Tut-Nix angefetzt kommt.  

 

Mein Hund knurrt mich an

Shiva knurrt mich tatsächlich an und ich akzeptiere ihre Warnung als solche. Ich mag auch nicht alles zu jedem Zeitpunkt. Das ist eben so. Warum also muss sich mein Hund immer und überall alles gefallen lassen? Muss sie nicht. Ist meine Meinung. Da sie anfangs fast gar nicht gewarnt hat, sondern gleich nach vorne ging, habe ich sie im Knurren sogar bestätigt. Klingt jetzt zwar etwas schizophren, aber mal im Ernst. Wenn ich einen Hund habe, der nicht warnt und sofort vor geht, dann ist das deutlich unangenehmer, als ein Hund, der mich vorher anknurrt und mir zeigt, was er nicht möchte. Also habe ich Shiva das Knurren bestätigt und immer eine Alternative angeboten, die sie gerne annimmt. Die Box ist ihr sicherer Bereich. Da fass ich nicht rein, weil sie sich da bedrängt fühlt. Sie kann nicht ausweichen und flüchten. Also knurrt sie. Deshalb spreche ich sie an und fordere sie zu einer Aktion auf. Möchte ich noch die Pfoten abtrocknen, weil sie zu schnell reingesprungen ist, dann fordere ich sie zum Aufstehen und Aussteigen auf. Ich erledige, was ich möchte und dann darf sie wieder einsteigen. Das klappt tadellos. Kein Knurren, kein beißen. Sie weiß, dass ich nochmal ran muss und sie nicht bedrängen möchte. Es sind die Kleinigkeiten, die ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen. Dazu gehört auch der Respekt vor den Befindlichkeiten meines Hundes. 

Ich würde es dir auch gerne anders sagen, aber du verstehst ja keine andere Sprache. Also muss ich halt knurren. Aber ich finde es toll, dass du es dann sofort verstehst. 

Watt mutt, datt mutt

Es gibt aber auch Dinge, da interessiert mich ihre persönliche Meinung überhaupt nicht. Das muss dann eben sein. Also Maulkorb auf, ihr Gejammer wird konsequent ignoriert und ich mach mich ans Werk. Das können Bienenstachel sein, die ich aus der Pfote ziehe, eine Behandlung eines schmerzenden Körperteils oder auch mal eine Untersuchung beim Tierarzt. Tja, Pech… Hinterher gibt es immer noch mit Mauli auf Streicheleinheiten und dann Mauli weg und Spielzeug raus. Sie akzeptiert es ohne nachtragend zu sein. Das ist so, wie unsereiner sich auch mal dem Zahnarzt unterwirft und diesem nicht gleich den Finger abbeißt, wenn es mal weh tut.

Hmpf… was soll ich dazu sagen? Das ist einfach ungerecht. Maulkorb. Pfff… zieh den doch selber mal an!

 

Aber wir sind eigentlich ein gutes Team und haben gelernt unsere gegenseitigen Befindlichkeiten zu respektieren. Jede kleine Baustelle ist einfach ein kleiner Stolperstein auf unserem sonst sehr ebenen und schönen gemeinsamen Weg. Sobald man sie akzeptiert und eine Lösungsstrategie sucht, ist es auch schon nicht mehr so schlimm. Man darf sich nur nicht der Utopie hingeben, dass es einen Knopf gibt, der alles auf einmal in ein wunderbares Märchenland verwandelt, in dem alles perfekt ist. Irgendwo ist immer ein kleiner Stolperstein. Aber mal ehrlich… Wäre das Leben sonst nicht langweilig? 

Frauli… ich mag dich auch. Diese Stolpersteine können wir sicher auch einsammeln und auf einen großen Steinhaufen legen, dann sind sie nicht mehr im Weg.

Flauschige Grüße & flauschige Umpfötelung

Sandra & Shiva Wuschelmädchen

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