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Gassi gehen – Pflicht oder Kür?

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Neulich bin ich über einen Blogbeitrag gestolpert, in dem sich alles um Gassi gehen drehte. Lästige Pflicht oder pures Vergnügen? Man kennt sie sehr gut. Die Gassigänger, die genervt an ihren Hunden rumziehen oder im Stechschritt zig Kilometer rennen, damit der Hund ja auch seine Bewegung hat. Kein Schnüffeln rechts, kein Schnüffeln links – nein, Kilometer müssen geschafft werden. Möglichst viele in möglichst kurzer Zeit, damit man sich anderen Dingen widmen kann. Dann gibt es die Gassigänger, die man bei schlechtem Wetter und im Winter überhaupt nicht sieht. Aber sobald es schön ist, sind sie alle da. Wo verstecken die sich nur, wenn das Wetter nicht perfekt ist?

Eeeespeeee! Waaarte!
Eeeespeeee! Waaarte!

Das Abenteuer

Frauli hat auch manchmal bei schlechtem Wetter keine so ne wirkliche Lust und dreht halt nur ne kleine Runde. Da bin ich auch nicht böse. Ich mag es auch nicht, wenn Wasser von oben kommt. Aber sonst gehen wir bei Wind und Wetter und natürlich mögen wir schönes Wetter auch, aber grade bei nicht so perfektem Wetter kann ich viel besser rumtollen, weil da nicht so viele unterwegs sind. Da erleben Frauli und ich tolle Abenteuer. Wir klettern auf Bäume, wir erkunden Felshöhlen, wir durchstöbern Wälder. Ich schwimme in Flüssen und Seen, ich tobe über Wiesen und entdecke die Welt, wie sie mir gefällt.

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Als ich zu Frauli kam hatte ich schreckliche Angst vor allem und jedem. Ja und da kam Frauli auf die Idee das jeder Gassigang ein Abenteuer ist und sie hat sich immer was neues für mich einfallen lassen. Ui, da bin ich dann aber immer gerne Gassi gegangen, weil es ja immer was zu entdecken und erleben gab. Klar, gibt es bei uns auch Gassigänge ohne Extras. Da wird die Runde gedreht, Frauli telefoniert da sogar manchmal nebenher, wir laufen eben die kleine Runde und dann gehts heim. Meistens, wenn wir was vorhaben, da muss ich ja vorher noch alles geschäftliche erledigt haben, damit wir auf die große oder kleine Fahrt gehen können. Aber das ist selten. Meistens spielt, tobt und sucht sie mit mir.

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Suchen

Der Futterdummy ist echt schräg drauf. Ich schwör euch *pfote drauf* der hat ein Eigenleben. Ehrlich. Erst ist er in Fraulis Weste und schwupps, liegt er wieder irgendwo in Astgabeln, unter Büschen oder in Laubhaufen. Wir gehen dann gemeinsam auf die Suche und Frauli hat da echt ein Gespür dafür, wo er sich grade rumtreibt.

Ball – das Nonplusultra für mich. Dafür geh ich durchs Feuer – noch nie probiert. Jedenfalls schwör ich euch Pfote und Leckerchen, dass der klasse ist. Ja, der begleitet uns auch gerne. ich hab ja den Verdacht. dass er Frauli auch so viel bedeutet wie mir. Ich glaube das, weil Frauli mit mir in die nässeste Wiese latscht, um den Ball zu finden. Am liebsten hat sie die Grinsebälle, weil ich da so ein nettes Lächeln mit hab.

Rußberg

Klettern

Als Welpe hatte ich Angst vor Bäumen, also hat Frauli mich immer auf Baumstämme und Baumstümpfe gesetzt und mich mit Fleischwurst vollgestopft. Naja, irgendwann fand ich die voll gut und bin dann von alleine immer draufgehüpft. Man ist ja schließlich nicht von Übermorgen. Leider hat Frauli mich durchschaut und die Belohnungen fielen mit der Zeit sparsamer aus. Oder sie hat sich eben neue Herausforderungen einfallen lassen.

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Modeln

Ich sag es euch. Die Bezahlung ist nicht so der Hit, man muss ständig still stehen, still sitzen oder liegen und sollte gefälligst in eine Richtung schauen und nicht ständig die Position wechseln. Was Frauli besonders nervt, ist, wenn ich aufstehe und gucke, was sie so lang treibt. Sie braucht halt so ewig, um die Kamera in die richtige Position zu bringen und da muss ich doch mal nach dem Rechten sehen. Schließlich wundert sich Hund, wenn das Frauli in den unmöglichsten Posen am Boden liegt. Sie könnte sich ja verletzt haben oder sonstwas…

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Leine – online – offline

Mit Leine ist man in der Bewegung, im Agieren und der Körpersprache stark eingeschränkt. Ohne Leine fehlt die Sicherheit. Klar genieße ich es, wenn ich ohne Leine frei entfaltet rumdüsen kann. Aber in manchen Gegenden bin ich froh um meine Leine, da hätte ich gerne eine große Kugel um mich und Frauli. Da wären wir noch besser geschützt. Manchmal hat man nämlich echt gruslige Begegnungen. Im Wald bin ich an der Leine – kompromisslos. Schleppleine zwar, aber Leine. Frauli besteht drauf. Sie leint mich nur für ein Foto ab, weil sie da persönlich die Leine stört. Beim Walken bleibe ich an der Schleppleine, so  kann sie mich schnell festhalten, wenn was ist. Sonst darf ich eigentlich beinahe immer frei laufen. An Straßen bin ich natürlich angeleint. Gehen wir an Steilhängen Gassi, bin ich auch viel an der Leine – ich vermute, weil Frauli sich ziehen lassen will. Bei Hundebegegnungen werde ich angeleint, je nach Situation dann am Artgenossen vorbeigeschleust oder wir dürfen spielen. Frauli hat es mal so formuliert: Situationsangemessenes Agieren, das heißt an der Leine so viel wie nötig, ohne Leine soviel wie möglich.

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Die verschiedenen Typen

Der-tut-nix

Der-tut-nixe sind eine spezielle Art von Meinesgleichen. Sie sind eigentlich lieb und freundlich, aber unglaublich distanzlos. Das jeweilige Zweibein schreit von weitem: „Der-tut-nix“, aber der-tut-nix hört auch nix und rast weiterhin zur Kontaktaufnahme auf mich zu. Spätestens jetzt reagiert Frauli – entweder schiebt sie sich vor mich (seit einem schweren Sturz nicht mehr) oder sie brüllt zurück: „meine hat Flöhe“ (Lüge) oder „meine aber“ (Lüge – naja, nicht 100%) oder „meine hat (setze irgendeine Krankheit – megaansteckend – ein). Meistens wird der Der-tut-nix  dann doch zum Der-hört-was und ist ganz flotti an der Leine. Geht doch. Es gibt aber auch die Sorte Zweibein, die dann mit Frauli das streiten anfangen, während der Der-Tut-Nix in mich reinrumpelt und ich ihm eindeutig zu verstehen gebe, dass ich keine stürmische Kontaktaufnahme wünsche. Unschön.

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Offline folgsam

Es gibt sie tatsächlich. Meist sind es ältere Semester, die neben ihrem Zweibein dahergezockelt kommen und mich links liegen lassen. Die finde ich dann wieder unglaublich charmant und flirte ein bisschen – aber auf Abstand, weil Frauli keinen Kontakt gestattet, solange ich an der Leine bin. Ableinen tut sie mich meistens dann nicht, weil eben älteres Semester und stürmischer junger Hund – verträgt sich nicht gut.

Es gibt aber auf junge folgsame Hunde, mit denen folgt dann ein ausgelassenes und wundervolles Spiel. Herrlich!

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Leinenzicken

Ich bekenne mich schuldig. Da gehöre ich seit einigen unliebsamen Rüpelbegegnungen auch dazu. Ich zicke rein präventiv, damit die anderen gleich Abstand halten. Frauli findet das schlichtgesagt doof von mir und übt fleißig. Naja, in letzter Zeit ist es besser geworden und Frauli entspannt sich allmählich… wieder. Doch ehrlich. Wir haben viel geübt und inzwischen kann ich auch hinsitzen und warten, bis die anderen vorbei sind, ohne einen Muckser von mir zu geben. Ich guck nur noch. Frauli ist ja soooooo stolz auf mich.

Es gäbe noch 1000 weitere Typen, aber die alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Das liest ja dann keiner.

Flauschige Umpfötelung

Shiva Wuschelmädchen

P.S.: Wer sich wundert: Ja, den Beitrag gab es schon einmal, er fiel dem Serverabsturz zum Opfer und war mir zu wichtig, um ihn nicht wieder zu veröffentlichen.

5 Comments

  • Alex

    Toller Artikel 🙂 Ich kannte ihn auch noch nicht 🙂 Und ich hatte immer gedacht dass du fast immer ohne Leine unterwegs bist, na guck mal, Micky ist mit seiner Schleppleine gar keine Seltenheit,… ich lerne immer mehr kennen 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Alex & Micky

    • ShivaWuschl

      Ja, das ist tarnen und täuschen. 😉 Wir sind viel ohne Leine unterwegs, aber ich leine bei Hundebegegnungen grundsätzlich an und im Wald ist sie kompromisslos an der Leine, da ich nicht möchte, dass sie auf den Geschmack kommt und das Jagen anfängt. Für ein Foto wird halt manchmal komplett umgezogen, weil es hübscher ist.
      Flauschige Grüße
      Sandra & Shiva

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