BlogParade: Keine Tiere unterm Weihnachtsbaum
oder…
Die Sache mit dem Renntier
In der Zeit, wenn es so schmuddelig, nasskalt und manchmal auch verschneit wird, da werden die Zweibeiner sentimental und merken plötzlich, was sie so aneinander haben. Vielleicht haben sie da Zeit zum Nachdenken oder die Sitte stammt noch aus der Zeit, als sie in den Höhlen lebten und es zu mehreren einfach kuschliger war. Jedenfalls schenken sie sich da einfach gerne mal was. Also gegenseitig. Einfach, um sich eine Freude zu machen. Ist ja echt schön, oder? Das geht auch auf eine länger zurückliegende Tradition zurück.
Es war nämlich mal ein dicker Mann mit Bart und rotem Mantel. Der hatte ein gutes Herz und verteilte großzügig Geschenke an seine Mitmenschen. Ihm halfen einige Elfen oder Wichtel oder Feen und seine Ren(n)tiere. Die heißen so, weil sie so schnell sind. Er hatte nämlich für die Verteilerei genau nur eine Nacht Zeit. Zum Glück gibt es die Zeitverschiebung, sonst müssten die Hufe echt ganz schön glühen. Jedenfalls haben die Renntiere den Schlitten gezogen und der Kerl im roten Mantel hat den braven Kindern immer ein Geschenk gebracht. Dafür ist er durch den Kamin runter gerauscht und hat das Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt. Am nächsten Tag hat dann das Kind sein Geschenk ausgepackt und sich ganz schrecklich gefreut. Ist doch schön, gell?
Der Wert des Schenkens
Aber nun zu dem, was mir Frauli erzählt hat. Die Tradition verändert sich. Es geht nicht mehr nur ums Freude machen, sondern allmählich auch um immer höhere Werte und teurere Dinge. Sie nennt das salopp „Geschenkewettrüsten“. Das teuerste von allem ist ein Lebewesen. Das sollte man auf keinen Fall verschenken. Da nämlich viele den Wert des Lebens gar nicht mehr zu schätzen wissen, wenn sie es geschenkt bekommen. Grade Kinder wünschen sich etwas und wenn es dann da ist, wird es uninteressant. Das hat kein Tier verdient.
Stellt euch mal vor, ihr würdet verschenkt werden und erst ist die Freude so groß und man wird geliebt und betüddelt und geschmust und dann macht man was falsch und wird angeschrien, geschlagen oder ausgesetzt? Hat man das verdient? NEIN! Oder dann wird man lästig, weil man ja Arbeit macht und keiner hat Lust mit dem Hund rauszugehen, weil es ja nass und kalt ist oder man lieber was anderes macht. Oder keiner möchte den Hasenstall sauber machen und so hockt der arme Hoppel in seinem eigenen Dreck. Dabei sind die sonst echt reinlich.
Wenn ein Tier einzieht, dann ist das eine Entscheidung fürs Leben. Und zwar für nicht nur für ein Leben, sondern zwei! Euer Leben, das sich zwangsläufig verändert und unser Leben. Wir haben diese Entscheidung zwar nicht getroffen, aber wir wollen nur eins… geliebt werden! Wir haben auch nur das eine Leben und das sollte doch bitteschön so schön wie möglich sein. Also sollte die Entscheidung mit dem Herzen und dem Verstand getroffen werden und nicht aus einer Laune heraus oder weil es eben ein hübsches Geschenk wäre.
Daher meine Bitte: Keine Tiere unter dem Weihnachtsbaum!
Ein paar meiner Bloggerfreunde haben dazu auch ihre Meinung und ich freue mich, wenn noch viel mehr mitmachen.
Flauschige Umpfötelung und eine knochenstarke Adventszeit!
Shiva Wuschelmädchen
P.S.: Moe ist natürlich nicht zu verschenken, aber er hat sich freundlicherweise bereit erklärt, mit Trauermiene als Model herzuhalten. Vielen Dank an Nicole und Moe!
9 Comments
moe8me
Ein wichtiges Thema! Tiere gehören in den seltensten Fällen unter den Weihnachtsbaum. Also ja: Ich kenne die Situation eben auch. Bekannte von mir haben ihrer Mutter etwas Gutes tun wollen und 2 Tage vor Weihnachten noch einen Hund aus dem Tierheim geholt. Ihr Hund war vor einiger Zeit verstorben und sie wollten nicht, dass Weihnachten ohne Hund stattfindet.
Ich bin da echt zwiegespalten: Der Hund ist bis heute in der Familie und alles ist gut. Aber: Hätte die Chemie nicht gestimmt zwischen der Mutter und dem Hund, was wäre dann? Ich denke, einen Hund sollte man sich immer selber aussuchen dürfen und auch sich die Zeit nehmen, den Hund einzugewöhnen. Selbst wenn man denkt, Weihnachten wäre die perfekte Zeit, weil man zu Hause ist – normalerweise ist an den Feiertagen ja doch Stress.
Ich finde es tatsächlich gut, dass unsere Tierheime ab der 2. Woche im Dezember nicht mehr vermitteln, sondern erst im neuen Jahr wieder. Vorher darf man gerne schauen und kennen lernen kommen, aber der neue Vierbeiner wird erst wieder im neuen Jahr vermittelt. So sollte es meiner Meinung nach auch im Idealfall sein.
So, und nu habe ich hier fast einen halben Blogartikel drunter geschrieben. 😀 Danke, dass Moe Teil deines Artikels sein darf!
Liebe Grüße
Nicole
ShivaWuschl
Hallo Nicole,
Ich freue mich, dass der Artikel Anklang findet und vor allem, dass Moe so bereitwillig mitgemacht hat. Dankeschön, dafür nochmal! Ich selber schreibe auch immer solche Romane unter Beiträge, das kenn ich also nur zu gut.
Flauschige Grüße
Sandra & Shiva
Hundebengel Charly
Ich finde dieses Thema auch sehr wichtig! Hunde oder andere Tiere gehören nicht unter den Christbaum. Man hat in dieser Zeit auch meistens nicht die Zeit, den neuen Mitbewohner gebührend zu empfangen. Das ist für einen Hund Stress pur. Lieber ein wenig warten und es sich gut überlegen. Gerade Kinder schwenken schnell wieder um. Davon kann ich bei meinen Mädels ein Lied singen …
Liebe Grüße
Sonja und Charly
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podencaluana
ich find das thema auch sehr wichtig, leider landen aber weiterhin so viele tiere unterm baum und nach kurzer zeit müssen sie wieder weg 🙁
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