Frauli quasselt

Das Jahr der Pandemie

Auch, wenn alles anders kam, als wir es geplant und uns gewünscht hatten. Dieses Jahr geht auch vorbei und wenn wir alle fest daran glauben und uns diesmal nahe sind, indem wir Abstand halten, dann schaffen wir es, diese Pandemie gesund zu überstehen.

Wahre Freunde zeigen sich in schwierigen Zeiten.

Unsere schwierigen Zeiten überstehen wir auch. Der beste Freund ist derzeit der, den man nur auf Entfernung sieht oder nur liest bzw. hört. Seien wir uns alle die besten Freunde und halten uns so gut es geht, von allem fern, um gesund zu bleiben und diese Pandemie zu überstehen.

…und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.

Dann machen wir das doch einfach. Zeit für unsere Vierbeiner nehmen. Hinsitzen und mit ihnen die Natur genießen. Wie oft ist man immer in Eile, im Streß und mit 1000 Dingen gleichzeitig beschäftigt. Wir denken an die Arbeit, an die Familie, was als nächstes gekocht wird und durchqueren die schönsten Gegenden. Unser Hund denkt gradlinig. Hier ein Baum, dort ein Strauch, die Sonne scheint. Dort vorne war die nette Hündin, die so toll duftet und mir den Pelz ganz schön gezaust hat. Hier drüben ist die gemeine Katze, die mir vor 3 Jahren einen Striemen verpasst hat…

Lasst uns ein bisschen mehr Hund sein im Leben.

Ein bisschen einfacher denken, ein bisschen mehr nach dem Herzen handeln und sich selbst treu sein. Nicht jedem blind auf den Leim gehen und seinen eigenen Instinkten vertrauen. Das unvermeidliche akzeptieren und nicht rumjammern, sondern einfach hinnehmen. Genügsamer sein und nicht nur nach dem eigenen Vorteil linsen. Ja, ich weiß. Hunde können auch so sein. Aber ein Hund ist viel emphatischer und schaut auch mal nach den Schwächeren, um diese zu verteidigen.

Ganz tief in mir drin, weiß ich, dass die Menschen nicht alle so sind. Wir können auch lieb und freundlich sein. Wir sind nicht alle blind und trampeln auf den Gefühlen und der Gesundheit der Schwächeren rum. Krone der Schöpfung – weit verfehlt… wir sind nichts besseres als das kleinste Pantoffeltierchen, aber wir könnten großartig sein, wenn wir endlich mal akzeptieren würden, dass wir einfach nix besonderes sind, weil wir sind, sondern uns erst dazu machen müssen. Und besonders wird man nicht durch Egoismus – außer besonders dumm – sondern durch gute Taten, Freundlichkeit und dem Willen immer das Beste für andere und dann erst sich zu geben.

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Das Leben ist wie ein Puzzle, manchmal muss man eben etwas rumprobieren, bis alles passt.

Jetzt versuchen wir das mal. Diese ganze Querdenkerei bringt doch eh nix. Vielleicht einfach mal zuhören und den Wissenschaftlern vertrauen, die nicht nur irgendwelche Phrasen rausposaunen, sondern die wirklich geforscht haben, die gute Vorschläge machen und auch rechtzeitig gewarnt haben. Aber durch Dickköpfigkeit, dem Vertrauen in die falschen Ideologien und anhängen an erfundene „Fakten“ haben wir viele Tote zu beklagen und müssen mit noch viel mehr rechnen.

Die spanische Grippe forderte mehr Tote als der gesamte erste Weltkrieg

Vor über 100 Jahren hatten wir schon einmal so eine Pandemie. Haben wir nichts gelernt? Wir müssen doch nur ein Geschichtsbuch aufschlagen oder eine Suchmaschine bedienen. Es war das Jahr 1918 als die spanische Grippe mehr Tote forderte als der gesamte erste Weltkrieg. Warum? Weil genau dasselbe passierte, wie jetzt wieder. Die Menschen haben nicht zugehört, sie haben einfach keine Lust gehabt, mal ein paar Einschränkungen hinzunehmen und sich für einige Zeit zu isolieren.

Damals gab es auch Bewegungen der „Maskenmuffel“, die sich genauso idiotisch verhalten haben, wie die jetzigen Querdenker. Okay, was frag ich, ob wir nix aus der Geschichte lernen. Ich sehe es täglich in den Nachrichten. Nazis, Reichsbürger, Querdenker, Radikale… sie lernen es nie und werden immer menschenverachtend und egoistisch sein – auf Kosten der Allgemeinheit und von Minderheiten. Warum? Weil sie sich für wichtiger halten. Das sind sie nicht. Das werden sie nie sein.

Es macht müde, traurig und nachdenklich… Trotzdem glaube ich immer noch an das Gute im Menschen und hoffe, dass sich eine Kehrtwende vollzieht und der eine oder andere merkt, dass er nicht den lautesten nachrennen sollte, sondern vielleicht lieber denen, die ihr Gehirn vor dem Reden einschalten.

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