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DIY – Crossing Shiva

Hereinspaziert. Heute gibt es wieder eine Anleitung für ein Halsband. Es ist ziemlich breit und dick, also eher für größere Hunde oder Windhunde geeignet. Aber auch bei langfelligen Hunden, wie dem Australian Shepherd oder dem Schäferhund würde ein breiteres Halsband gut zur Geltung kommen, da das Fell nicht alles verdeckt. Generell tendiere ich zu etwas breiteren – aber nicht zu breiten – Halsbändern, damit sich der Druck gleichmäßiger über den Hals verteilt, falls der Hund doch mal ins Halsband springt.

So, was brauchen wir denn alles?

Ich empfehle grundsätzlich ein Jig (das kann auch ein einfaches Brett mit zwei Nägeln sein) zum Einspannen, damit es sich nicht verzieht und gleichmäßiger gearbeitet werden kann.

Eine scharfe Schere (sonst franst es schon schrecklich aus), ein Feuerzeug, evtl. eine Paracordnadel zum Vernähen.

Ein guter Klickverschluss z.B. Aluclick (das ist eine Edelstahl-Alu-Legierung) und ein D-Ring aus Edelstahl. Es gehen selbstverständlich auch andere Materialien, aber bedenkt es hängt ein Leben daran.

Natürlich wird Paracord benötigt und das nicht zu knapp. Für das Paracord gilt dasselbe, wie für die Verschlüsse. Achtet auf die Zuglast. Ich selber beziehe Paracord in 95 % der Fälle von Mario & Lena und bin sehr zufrieden mit der Qualität. Der Mantel ist weich und flexibel und ich selber habe schon an einer einzelnen Schnur geschaukelt und mich mit vollem Gewicht reingeschmissen. Es hält also. Ihr habt viel Auswahl in der Farbe, also viel Spaß beim Kombinieren. Ich selber habe den Knoten mit 5 verschiedenen Farben gemacht (war für ein Halloween-Halsband, daher so orangelastig). Es geht natürlich auch anders. Zweifarbig oder auch zehnfarbig ist möglich. Je nachdem, wie man mischt, kommen sicher sehr hübsche Muster heraus. Die Längenberechnung ist ein bisschen tricky, aber zu bewältigen.

Längenberechnung

Bei der ersten Farbe ist die Führung inklusive.

Emerald Green 13,8 (Führung und Randfarbe)
Gelb-rot Diamond 10,7 (2. Randfarbe)
Neonorange 10,7
Honeycomb 10,7
Fireball 10 (das ist der Zopf in der Mitte)

Die Berechnung läuft folgendermaßen:

Damit das Halsband auch passt, muss der Hals vermessen werden. Ich empfehle eng zu messen und dann 1-2 cm, je nach Kopfbreite zuzugeben. Nun die errechnete Länge merken. Entweder mittels der Pi-Formel  die Zugabe für die Dicke des Halsbands (1,1 cm) ausrechnen oder 4 cm dazugeben. In Shivas Fall wäre es so: 35 cm Halsumfang + 1,1 * 3,1415 = 38,45. Ich würde das Jig auf 39 cm oder sogar 40 cm einstellen, da Shiva einen 40 cm Schädel hat. Also passt es ihr so am Besten.

Für die einzelnen Fäden muss nun das längere Maß (bspw. 40 cm) genommen werden. Also für die Führung (grün) wäre das 13,8 * 40 = 552 cm, also 5,52m. Ich persönlich gebe immer noch etwas hinzu, wobei das Maß so auch reicht. Nun die abgeschnittenen Fäden an den Enden abflammen, damit es sich nicht aufdröselt. Die anderen Fäden genau gleich vorbereiten.

Kosmetik am Verschluss

Sobald alles fertig ist, wird die Schnalle an der Führung befestigt. Damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt, die Schnalle im geschlossenen Zustand lassen, bis beide Enden befestigt sind. Der Ring kann gleich in die Kosmetik eingearbeitet werden, damit er den optimalen Halt hat. Ich würde den Ring immer am weiblichen Teil der Schnalle befestigen, da diese Seite mehr Zug stand hält. Die Schnalle sollte den Kräften des Hundes angemessen sein. Nicht knickern oder knausern = es hängt unter Umständen ein Leben davon ab. 

Die Führung sollte niemals geschweißt werden, werden zwei Farben miteinander verbunden, wird die sog. Manny Methode verwendet, dabei darf keinesfalls der Mantel verletzt werden, sondern das Material wird mittels geeigneter Nadel verdrängt. In diesem Fall hab ich aber eine durchgehende Farbe und brauche das nicht.

Dieses Bild ist zwar das Weihnachtshalsband, aber man sieht die einzelnen Führungen besser, da die Farben mehr Kontrast haben.

Die Mitte der Führungsschnur (grün) suchen und von unten nach oben durch die Schnalle fädeln. In die Schlaufe den D-Ring fädeln und über die Schnalle nach hinten legen – festziehen. Der jetzt entstandene Ankerknoten trägt die Hauptlast, also wird er geteilt. Die rechte Schnur wird nach rechts gelegt und von unten nach oben durch die Schnalle und den D-Ring gefädelt, nun von oben kommend durch die entstandene Schlaufe fädeln. Auf der linken Seite dasselbe machen. So entstehen zwei weitere Ankerknoten und das Gewicht verteilt sich etwas, außerdem ist der D-Ring nun bombenfest. Nun die richtige Länge abmessen und den zweiten Teil der Schnalle befestigen. Ich schätze immer ab, fädel mal ein und mach den Ankerknoten, dann mess ich nach und verschiebe ihn entsprechend.
Für den Ankerknoten von oben nach unten einfädeln, die Schnur nach außen legen und von unten nach oben durch die Schnalle und durch die Schlaufe ziehen. Auf der zweiten Seite wiederholen. Voilà. Der Verschluss hält schon mal.

Jetzt werden die anderen Farben eingefädelt. Die für den Zopf vorgesehene Farbe (Fireball) wird als Ankerknoten zwischen die Führungsschnüre gefädelt. Die zweite Führungsfarbe (rot-gelb Diamond) wird nun in alle Ankerknoten gefädelt. Dazu entweder mit der Paracordnadel durchgehen oder die Anker etwas lockern und durch die etwas größeren Schlaufen fädeln. Die beiden anderen Farben (Neonorange + Honeycomb) nicht bis ganz raus fädeln, sondern nur durch den mittleren Anker und je einen halben äußeren Anker, dass sie quasi hinten rauskommen. Immer genau auf Mitte ziehen, so dass beide Seiten je gleich viel Schnur haben. Alle Farben zwischen den Führungsschnüren mittig durchziehen und nach oben legen.

Nun gehts los

Wer nach der ganzen Vorbereitung die Lust noch nicht verloren hat, der kann jetzt loslegen.

Schritt 1

Schritt 1:

Die rechte Schnur von hinten unter der rechten Führung durchlegen und vorne über die linke Führung darüber. Links genau gleich. Die Schnüre kreuzen sich mittig, werden aber nicht verbunden.

Schritt 2

Schritt 2:

Die rechte Schnur (rot-gelb Diamond) wird von unten kommend über die Kreuzung gelegt und von hinten nach außen durch die Schlaufe gelegt.

Schritt 3

Schritt 3:

Die linke Schnur (rot-gelb Diamond) wird von unten kommend über die Kreuzung gelegt und von hinten nach außen durch die Schlaufe gelegt.

Schritt 4

 

Schritt 4:

Die rechte Schnur (Honeycomb) wird von oben über die Kreuzung gelegt und nach außen (aber innerhalb der Führung) einmal darum gewickelt.

Schritt 5

Schritt 5:

Die linke Schnur (Honeycomb) wird von oben über die Kreuzung gelegt und nach außen (aber innerhalb der Führung) einmal darum gewickelt.

Schritt 6

Schritt 6:

Die rechte Schnur (Neonorange) wird von oben über die Kreuzung gelegt und nach außen (aber innerhalb der Führung und innerhalb der anderen Wicklung – Honeycomb) einmal darum gewickelt.

Schritt 7

Schritt 7:

Die linke Schnur (Neonorange) wird von oben über die Kreuzung gelegt und nach außen (aber innerhalb der Führung und innerhalb der anderen Wicklung – Honeycomb) einmal darum gewickelt.

Schritt 8

Schritt 8:

Die rechte Schnur (Fireball) wird von oben über die Kreuzung gelegt und nach innen einmal darum gewickelt.

Schritt 9

Schritt 9:

Die linke Schnur (Fireball) wird von oben über die rechte Schnur Fireball und über die Kreuzung gelegt und nach innen einmal darum gewickelt. Nun entsteht der Zopf.

Schritt 10

Schritt 10:

Alle Fäden nach und nach Festziehen. Nicht hektisch werden. Lieber in kleinen Etappen. Hinterher muss alles bombenfest und unverrückbar fest sein.

Nun die Schritte 1-3 wiederholen.

Schritt 11

Schritt 11:

Die beiden rechten Farben tauschen nun die Seite. Erst wird das Neonorange gefädelt (wie in Schritt 4) und dann das Honeycomb (Schritt 6).

Schritt 12

Schritt 12 (leider leicht überschärft – sorry):

Links wird der Vorgang wiederholt. Die Farben wechseln sich ab. Erst wird Neonorange (Schritt 5) gefädelt und dann Honeycomb (Schritt 7).

Schritt 13

Beim Zopf ändert sich niemals die Reihenfolge. Immer erst die rechte Schnur nach links legen (Schritt 8) und dann die linke Schnur darüber (Schritt 9).

Nun die Schritte immer so wiederholen. 1-3 ändern sich niemals, 8 und 9 auch nicht. Die anderen wechseln sich je Durchgang ab.

Nach dem 3. Durchgang ist das Muster zu erkennen.
Nach einigen weiteren Durchgegängen sieht man den Zopf und den Farbwechsel sehr deutlich. (der kleine Ring ist für einen Kürbis, der später eingehängt werden kann)

 

Pudeldame Greta trägt ihr neues Halsband mit sehr viel stolz. Ihr Weihnachtshalsband wurde im selben Muster designed, hat aber natürlich andere Farben

Viel Spaß beim Nachknoten. Wer dazu keine Lust hat, kann dieses Muster (und viele mehr) bei Wuschelknoten bestellen.

Flauschige Grüße

Sandra

4 Comments

  • kayabordercorgi

    Oh, wie schön! Die Farben auch ganz passen toll zusammen. 🙂 Aber das sieht ja richtig kompliziert aus. :O Ich glaube das würde ich trotz deiner Anleitung nicht hinkriegen. Dafür muss man offensichtlich ein gewisses Talent mitbringen! 🙂

    Liebe Grüße,
    Chrissey & Kaya

    • ShivaWuschl

      Dankeschön. Die Farben waren ein Kundenwunsch, nachdem sie das von Shiva gesehen hatte. Nur die Anordnung hab ich selbst bestimmt, da ich ja das Muster selbst entworfen habe und daher weiß, in welcher Kombination es gut zur Geltung kommt.

      Ein bisschen Übung braucht man schon, aber ich bin handarbeitsmäßig total unbegabt. So viel Talent braucht es nicht. Du kannst ja auch mal mit was einfacherem anfangen und dich dann vorwärts tasten. Wenn ich an meine ersten Halsbänder von vor 2 Jahren denke… uiuiui, die waren ganz schön krüppelig.

      Flauschige Grüße
      Sandra & Shiva

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