Urlaub und so...

Schweden – Land der Seen, Berge, Wälder und… Mücken

Man glaubt es kaum – wir sind schon den 3. Tag in Schweden und es liegen noch einige schöne Tage vor uns. Jeden Morgen begrüßt mich die Sonne (sehr früh) und ich genieße es, noch eine ganze Weile im Bett zu liegen und zu lesen oder einfach Shiva zu beobachten, wie sie fasziniert aus dem Fenster guckt. Das macht sie daheim auch und ich könnte sie immer auffressen, weil es so unfassbar niedlich ist.

Hey!!

Ja, hast ja Recht. Ich hab dich noch gar nicht zu Wort kommen lassen. Wenn du magst, darfst du die nächsten Tage erzählen. Wie wäre das, Shivamaus?

Das klingt gut. Ich dachte schon, du möchtest mich ganz außen vor lassen. 

Tag 3 – Store Mosse

Ja, wir sind in einen Sumpf gefahren. Okay, es ist ein Moor – das große Moor! sogar. Jepp. Wisst ihr was? Die Gerüche haben mich umgehauen. Ich war hinterher fix und fertig von dieser Geruchsschlacht. Wow! Aber von vorne. Frauli und ich haben uns auf den Weg gemacht. Der Nationalpark war nicht weit weg und diesmal sind wir mit konkretem Ziel durchgestartet. Frauli wusste genau, wo es hin geht. Jo, 100.000 andere wohl auch. Nee, Scherz. Es war am Parkplatz zwar einiges los, aber die haben sich wohl alle auf den kleinen Weg gestürzt. Das waren 600m in den Wald rein, auf einen großen Steg, der über das Moor ragt, Fotos machen und zurück zum Grillplatz. Wuhuuu… 

Frauli und ich haben den weiteren Weg genommen. Laut Plan, war es ein ca. 12 km Rundweg quer durch das Moor und um einen See rum. So der Plan. Aber entweder haben wir einen Abzweig verpasst oder Frauli kann keinen Plan lesen. Jedenfalls führte der Weg 28 km um den See rum und da davon 2/3 über diese Holzbohlen führten, war es teilweise recht knifflig. Die waren wackelig und schmal. Nebendran konnte ich nicht laufen, weil ich eingesunken bin, mein elefantöses Frauli *räusper* gleich 2x nicht und so wurde es recht anstrengend. Wir folgten also dem schmalen Pfad mitten über das Moor. Kilometerlang geradeaus, auf 2 oder 3 schmalen Brettern. 

Fräulein, so schlimm war es nun doch nicht! Ja, es war manchmal ziemlich schmal und ich hätte mir auch einen breiteren Weg gewünscht, aber interessant war es auf jeden Fall!

ICH bin dran. 

*hmpf*

Jedenfalls haben wir uns erst soooo gefreut, als wir auf den Waldweg gekommen sind und auf weichen Pfaden laufen konnten. Aber dann kamen sie. 1.000.000 Mücken. Mich haben sie umschwirrt, Frauli haben sie gefressen. Sie war nur noch mit Mücken totschlagen beschäftigt. Hinterher hat sie ausgesehen, als hätte sie die Beulenpest.  Und gejammert hat sie! Jessas… Nun ja. Jedenfalls war sie mächtig mit Kratzen und jammern beschäftigt, während mich die Gerüche umgehauen haben. Es hatte teilweise fast Urwaldcharakter und war wirklich toll. 

Aber leider auch sehr uneben und einmal ist Frauli mehr gestolpert als gegangen und dabei muss sie sich den Fuß verknackst haben. Jedenfalls ging es dann sehr viel langsamer voran und nach einem Blick auf das GPS und die genaue Position hat Frauli beschlossen, dass wir mit umkehren besser dran sind. Also sind wir den Stechmückenweg zur Freude aller Mücken zurückgegangen und nachher über den Wackelpfad. Einmal hat es Frauli und mich fast vom Steg gehauen, als direkt neben uns zwei Nilgänse losgekräht haben und durchgestartet sind.

Nach 3 1/2 Stunden und etwa 16 km Weg waren wir wieder am Auto zurück und sehr erleichtert.  Es war halt doch sehr warm und fast drückend und über den schmalen Weg trotz ebener Strecke sehr anstrengend. Trotzdem fanden wir beide die Wanderung sehr schön. Mir ist aufgefallen, dass die Schweden auch sehr darauf bedacht sind, dass alles ordentlich bleibt. Kein Müll lag rum und an den Wanderparkplätzen gab es überall diese Komposttoiletten. Das waren Holzhütten mit einem Klo und drunter eine große Grube. Es hat aber echt nicht so gemüffelt, wie man es aus einem Dixieklo oder von einem Plumpsklo kennt. Ich fand die echt gut, da auch immer ein kleiner Wasserhahn zu finden war, dass man sich zumindest die Hände waschen konnte und auch mal kurz erfrischen. Das Wasser ist einfach auf den Waldboden geplätschert. 

Ein Tag am See

Nach zwei Tagen mit langen Wanderungen hatten wir uns eine Pause verdient. Außerdem musste ich dringend einkaufen. Nach einem schnellen Frühstück ging es erstmal für mehrere Stunden an den nahegelegenen See Helgasjön. Shiva ist rein und raus gesaust und fleißig geschwommen, während ich ein Buch geschmökert habe. Wir hatten eine kleine Bucht ganz für uns alleine und es war einfach toll.

Mehrere Stunden? Wir waren viel zu kurz dort und du hast mir das Spielzeug nicht oft genug geworfen. Grade mal 2 Millionen Mal. Das ist gar nix! Überhaupt gar nix! Ich lege Protest ein. Das nächste Mal musst du viel viel öfter werfen. Aber der See war toll und überhaupt nicht zu kalt. Was du immer erzählst…. Tsss… Stimmt doch alles gar nicht. 

Aber der See war wirklich sehr schön und wir hatten jede Menge Spaß und da überhaupt niemand zu sehen war, hat Frauli auch ganz schnell die Leine abgemacht und ich durfte wunderbar rumrennen und auch ins Wasser sooft ich wollte. Ich habe jede Menge Stöckchen aus dem Wasser geholt und auch versucht ein Mittagessen zu fangen, aber die Enten sind einfach weggeflogen. Das war voll gemein. Also ich bin halt hingeschwommen und die Enten waren noch voll weit weg und sind dann weggeflogen. Frauli fand das nicht so toll und dann war ich *schwubbs* wieder am Strick des Verderbens. 

Nach unserer faulen Seepause musste ich dann dringend einkaufen und für den Nachmittag war eh etwas Regen angesagt, also hab ich Shiva im Haus gelassen und war in Växjö die Vorräte auffüllen. Ich bin sicher, dass sie die ganze Zeit auf dem Bett rumgegammelt ist und den Nachbarn beobachtet hat. Kleiner neugieriger Fratz. Aber sie war total brav und der Vermieter hat auch beim Verabschieden gesagt (also ein paar Tage später), ob sie überhaupt jemals bellt, weil er sie nie gehört hat.

Auf zum Strand

Nachdem es am Mittwoch geregnet hatte und ein stetiger Wind dazu kam, war es gleich um einiges kühler. Von vormals 26 Grad fiel die Temperatur auf 18-20 Grad. Aber das fand ich auch nicht so tragisch. Ich hatte sowieso für kühler gepackt und so sind wir einfach an den Strand nach Ugglarp (etwas südlich von Falkenberg) gefahren. Strand geht immer! Mich hat schon die Vorfreude richtig mitgerissen. Schließlich liebe ich das Meer und die Ostsee besonders. Ich war also mächtig gespannt.

Und da war er! Ein wunderschöner Strand, ganz für uns alleine. Ich weiß nicht, ob wir einen guten Tag erwischt haben oder ob es den Schweden zu kalt war. Jedenfalls waren wir mutterseelenallein am Strand und konnten das Meer so richtig genießen. Ich bin hin und her geflitzt und war einfach nur aus dem Häuschen. Rein ins Wasser, raus aus dem Wasser, im Wasser hin und her und viel viel Spielen. Frauli kam fast gar nicht hinterher. Nach kurzer Zeit war auch der Strick des Verderbens ab und nachdem ich geschworen hatte, dass ich die Möwen nicht jage *zwinker* durfte ich nach Herzenslust rennen.

Übrigens habe ich eine tolle Mischung aus Vogeldreck, Schlick und anderem Meeresrückständen entdeckt und mich ordentlich drin gewälzt. Frauli war not amused, aber sie wollte nicht durch den Schmodder laufen, weil sie nicht so sicher war, ob sie da nicht einsinkt. So konnte ich mich wunderbar austoben und ordentlich Duft auflegen. Hach, das Gefühl hinterher ist unbeschreiblich. Das müsst ihr unbedingt mal probieren. Leider hat mich Frauli hinterher ausgetrickst und ich bin schwimmen gewesen, dann war der Duft und die Deko im Fell weg. Irgendwie hat sie mich da überlistet. Trotzdem war es ein wunderschöner Tag und wir sind erst sehr spät zurückgekommen. 

Ein toller See nur für uns

Der Freitag war schon der letzte Tag beim Luxushäuschen und da es auch ein bisschen sehr regnerisch und windig war, haben wir nur einen kurzen Ausflug gemacht. Schließlich musste geputzt und gepackt werden. Auf dem Heimweg am Vortag sind wir eine sehr romantische Strecke gefahren und da hab ich doch glatt einen wunderhübschen See, den Furen, entdeckt. Naja, entdeckt ist gut. Es ist der zweitgrößte See in der Region. Aber gut. Wir hatten nur knapp 15 km bis dorthin und somit war das am Vormittag und Nachmittag unser Ziel. In zwei Regenpausen ging es an den dortigen Strand.

Und was das für ein toller Strand war! Okay, der Wind war echt arschkalt, der See noch kälter, aber der Strand war weit und ich konnte flitzen und buddeln und toben und der See ging ganz flach voll weit rein. Aber die Wellen waren total hoch. *grusel* Da musste ich ganz schön aufpassen, dass die nicht mich und mein Spielzeug mit nehmen. Trotzdem war der Tag herrlich und ich konnte so viel rumtoben, wie … die letzten Tage auch. 

Flauschige Umpfötelung

Shiva Wuschelmädchen

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