Quer durch die Hundesportarten
Vor einer ganzen Weile wurde ich mal gefragt, ob ich nicht mal über Hundesport und verschiedene Beschäftigungsarten schreiben könnte. Das ist jetzt zwar ein bisschen weit gefasst, aber ich bin ja kreativ. Ich schreibe mal aus meiner Sicht, das kann ich am Besten.
Welpenschule – Hundekindergarten
Als ich noch ein kleines schüchternes Hundemädchen war, ist Frauli mit mir in die Welpenschule gegangen. Meine erste Stunde war wenig erfolgreich. Ich war komplett überfordert und hab mich versteckt. Aber die Trainerin hat gemeint, dass das häufig so ist und ich mir ruhig alles angucken soll. Einfach in Ruhe hinsetzen lassen und gucken. Das hab ich dann gemacht. Beim zweiten Mal hab ich mir gleich zwei Freunde gesucht und wir haben wie wild gespielt. Übrigens sind wir heute noch Freunde. Wir haben in der Welpenschule viel gelernt. Wenn Frauli wegrennt und mich jemand festhält, dann muss ich so schnell wie möglich zu ihr flitzen, sobald ich losgelassen werde. Wir sind über komische Untergründe gelaufen, haben uns durch klappernde Vorhänge gewagt, sind durch Tunnel gelaufen und haben unsere Fraulis gesucht. Und viel viel viel gespielt.
Junghundekurs – Raudis
Mit meinen beiden Freunden zusammen bin ich in die Raudigruppe gewechselt. Dort wehte dann plötzlich ein anderer Wind. Wir sind zusammen Gassi gegangen und haben Autos, Radfahrer, Fußgänger und andere Hunde kennengelernt und mussten alles links liegen lassen. Puh… dabei war das Leben doch schon sooooo aufregend. Aber wir haben noch viel mehr erlebt. Wir mussten liegen bleiben, während das Frauli sich entfernt hat und jeder durfte nur auf den Zuruf seines eigenen Fraulis aufstehen und zu diesem kommen. Das hat manchmal funktioniert, manchmal sind wir auch spielen gegangen. Das Fußlaufen war toll. Weil!!! Frauli hat mich mit total leckerer Wurst verwöhnt. Immer wenn ich brav gelaufen bin, hat sie mir sofort ein Leckerchen ins Schnuti geschoben. Das hat mir dann gefallen. Wir haben aber auch viele Spiele gemacht. Das war schön.
BH-Vorbereitung – Rettungshunde
Nachdem wir aus der Raudi-Gruppe rausgewachsen waren, kamen wir in die BH-Vorbereitung – naja… das war eher noch eine Vorstufe, weil ich noch sehr jung war. Grade mal zarte 8 Monate. Frauli ist dann zeitgleich mit mir zu den Rettungshunden gegangen, damit ich neue Erfahrungen sammel. Das war richtig toll! Gruppentraining, Gerätetraining und vieles mehr! Ich hatte so einen Spaß! Ich durfte auch mal einen Menschen suchen, der sich versteckt hatte und meinen Lieblingsball mitgenommen hat. Na, den hatte ich schnell gefunden. Leider leider, sind wir nicht dabei geblieben, weil die Trainingszeiten und Fraulis Arbeitszeiten nicht gut zusammen gepasst haben.
Dafür ging es auf dem Hundeplatz jetzt zur Sache. Schließlich hab ich mich nicht ungeschickt angestellt und Frauli hatte den Ehrgeiz, dass ich meine BH mit 15 Monaten laufe. Naja, es hat nicht sollen sein. Zum einen Prüfungstermin war ich 2 Wochen zu jung und beim nächsten haben wir nicht genug Teilnehmer gehabt. Ich bin die Prüfung dann mit 2 Jahren und 3 Monaten gelaufen und habe als Tagesbeste bestanden.
Agility
Mit ungefähr 6 Monaten haben wir mit dem Agility angefangen. Was? 6 Monate? Viel zu früh! Naja, ich hab die Geräte kennengelernt und durfte durch die Slalomgasse laufen, mal auf den Steg sitzen oder über die Wippe laufen, die Frauli festgehalten hat. Über Sprünge durfte ich drüberlaufen. Da lagen die Stangen nämlich am Boden. Nachdem ich dann älter war – über ein Jahr schon – haben Frauli und ich allmählich mit dem Sprungtraining begonnen. Es hat sich schnell gezeigt, dass ich den Slalom und die Kontaktzonengeräte ganz toll kann, aber die Sprünge waren mir auf Large (meine Höhe) leider zu hoch und ich hätte jeden Rekord im Untendurchlaufen aufgestellt. Dafür gibt es leider keine Preise zu gewinnen. Frauli hat sich dann dazu entschlossen, mit mir nur just for fun mal so Agi zu machen. Ich darf dann immer mit Minisprüngen durchlaufen und das mach ich echt gerne. Über das Agility und den Aufbau kann ich Frauli ja mal bitten noch was genaueres zu erklären.
Rally Obedience
Da die BH-Vorbereitung sich ewig hinzog und ich das sture Geradeauslaufen schnarchelangweilig fand – das ganze BH-Training war lahm – habe ich schnell die Lust an der Unterordnung (blödes Wort) verloren. Stundenlang sind wir rumgestanden, ewiglang geradeausgelaufen und erreicht haben wir nix. Mittlerweile macht eine andere Trainerin das BH-Training und da fetzt es. Aber bei mir war das eben lahm. Damit ich wieder Freude am Training bekomme, hat Frauli sich eine Alternative zum Training gesucht. Schließlich wollten wir das doch mit Spaß machen. So sind wir beim Rally Obedience gelandet – und hängen geblieben.
Frauli darf mich animieren, anfeuern und zwischendurch immer belohnen. Wir haben ganz viel Spaß dabei. Ich lauf um Frauli rum, Frauli läuft um mich rum, ich dreh mich mit ihr links im Kreis und rechts im Kreis. Es macht einfach richtig Laune! Wir laufen Slalom um Hütchen, Kreise um Hütchen und wilde Achter durch eine Leckerlie-Straße. Ich finde es großartig! Wir starten dort sogar auf Turnieren und sind gar nicht mal so schlecht. Frauli sagt jedenfalls, dass sie immer mächtig stolz auf mich ist.
Longieren
Frauli und ich haben eine gaaaaanz tolle Longiertrainerin. Wir machen „Longobility – sportliche Longieren mit dem Hund“ und es ist eine tolle Abwechslung und Art der Beschäftigung. Es mag erst langweilig klingen, aber es steckt sehr viel mehr als bloßes im Kreis rennen lassen dahinter. Frauli lässt mich zwar auch gerne mal rennen und feuert mich da richtig an, aber wir beide haben da eine tolle Bindung aufgebaut und ich achte jetzt sehr auf ihre Körpersprache. Auch im Alltag hat es uns viel gebracht. Ich lasse mich ja schnell verunsichern, aber durch das Longieren kann ich sehr konzentriert arbeiten und die Menschen oder Hunde in näherer Umgebung gut ausblenden. Wir haben alles mögliche in unsere Kreisarbeit eingebaut. Wechsel zwischen zwei Kreisen, Außenkreise, Innenkreise, Tunnel, Sprünge, Pylonen fürs Rumschicken usw. Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Logierkreis aufzupeppen. Der neu Tunnel ist klasse, da kann ich so richtig reinfetzen und das Rum machen wir sonst auch immer wieder zwischendurch. Das machen sogar Mamafrauli und Papaherrli mit mir. Die schicken mich immer um Bäume, Büsche, Straßenschilder und was weiß ich alles.
TrickDogging – Flyball – DogDance
Frauli hat immer schon gerne getrickst und geklickert. Daher hat sie das mit mir auch angefangen. Aber manchmal … ja, da sind wir unterschiedlicher Meinung, aber nicht oft. Ich beschreib das mal schnell.
TrickDogging
Beim TrickDogging geht es darum, viele Tricks zu lernen, um möglichst viele Leckerchen abzustauben. Wenn Frauli also will, dass ich Männchen mache, ich das aber nicht will, mach ich schnell die Rolle – die hab ich bisher nicht freiwillig gezeigt – und staube so ganz viele Leckerchen ab, weil Frauli sich so freut. Oder sie will, dass ich den Slalom durch die Beine laufe und ich parke ein und laufe zwischen den Beine mit, das gibt auch Leckerchen. Was denn noch? Hmmmm… ach, das Peng kommt auch immer gut. Egal, was Frauli fordert… immer was anderes machen, süß gucken und *schwups* Leckerchen fliegen. Klappt meistens super! Pfote geben ist auch der absolute Renner. Das klappt so gut, wie immer.
Flyball
Beim Flyball steht eine lustige Maschine hinter vier Hürden (lächerlich niedrig) und hat den Ball gefressen. Wenn man also über die Sprünge saust, auf die Maschine patscht (das ist so wie dem Frauli in die Magengrube zu springen) fliegt der Ball in hohem Bogen heraus und man kann ihn fangen. Dann schnappt man ihn sich und flitzt quer über den Platz, freut sich über seinen tollen Ball, erinnert sich ans Frauli und fetzt über die Sprünge zurück zum Start. Ist auch sehr schön.
DogDance
Das DogDance ist quasi TrickDogging in einer selbstgewählten Choreographie zu fetziger Musik. Wir sind noch lange nicht so weit, dass wir eine Choreographie absolvieren könnten, aber ich kann mehrere Übungen aus dem Effeff und zeige sie auch auf Wunsch. Naja, meistens… manchmal… ab und zu… Jedenfalls sieht es bei den Profis echt toll aus! Bei uns nicht…
Soooo, das wars von uns. Ich hab jetzt halt einfach meinen Werdegang quer durch die Hundeschule beschrieben. Vielleicht hat der eine oder andere Lust darauf bekommen, auch so etwas auszuprobieren.
Flauschige Umpfötelung
Shiva Wuschelmädchen
Ursprünglich hätte dies ein Gastbeitrag auf einem anderen Blog werden sollen. Leider wurde von dem Blog mein Artikel nie veröffentlicht. Daher hab ich mich entschlossen, diesen auf meiner eigenen Plattform selbst zu veröffentlichen.