Die erste Zeit…
Wo waren wir? Achja, ich war an Fraulis Geburtstag in Deutschland angekommen. Als sie mich in den Arm gedrückt gekriegt hat, war es ja mitten in der Nacht, wir sind also erst nach Hause gefahren. Dort hat sie mir nicht mehr viel zeigen können. Ich war erschöpft und war nur schnell im Garten (ja, wir haben einen eigenen Garten!) pieseln und dann hat sie mich und Rocky die Treppe rauf in ihre kleine Dachwohnung getragen. Oh wau! Ich war zwar müde ohne Ende, aber was ich so gesehen habe, gefiel mir. Und das allertollste. Ich hatte ein eigenes kuschelweiches Hundekörbchen nur für mich alleine. Den Nachteil hab ich gleich erkannt. Frauli hat mich in meinen großen Hundekorb komplimentiert und den konnte sie vorne zumachen, dass ich nicht die ganze Nacht auf den Pfoten bin. Also haben wir drei geschlafen. Rocky in ihrem Bett! Das habe ich genau gesehen. Aber ich bin ja nicht so. Er war freundlich zu mir und ich hab gleich gemerkt, dass er sehr krank ist.
Erste Schritte im neuen Zuhause
Am nächsten Morgen waren wir eine kleine Runde durch den Garten laufen. Mehr sind wir nicht Gassi gewesen, weil Frauli zum Frühstück eingeladen war. Aber erst ging es unter die Dusche, weil (Zitat Frauli: „Die Kleine stinkt wie ein Bock!“) ich von der Reise wohl nicht mehr so angenehm gerochen habe. Das war zwar nicht schön, aber ich hab es überlebt. Und ich hab ein fantastisches Frühstück bekommen. Ich war ganz unsicher, ob es wirklich meins ist…. Weil, sonst musste ich um mein Frühstück kämpfen und hier bekam ich einfach so den Napf hingestellt. Das kann ja nicht sein. Rocky war schon fertig und hat sich auf das Sofa gelegt. Ich hab erstmal ihn und Frauli angeknurrt, während ich im Affenzahn das Fleisch (Ja, ich hab richtig echtes Fleisch bekommen, kein eingeweichtes Brot, sondern wirklich Fleisch) gefuttert habe. Leider war ich zu schnell und hab es mir gleich mal wieder durch den Kopf gehen lassen. Aber das war schnell wieder aufgefuttert. Frauli hat keinen Ton gesagt, sondern saß neben Rocky auf der Couch und hat mich beobachtet. Besorgt sah sie aus, aber gesagt hat sie nix…
Im Durchhuschen hab ich Fraulis Eltern schon kurz gesehen, aber nach dem Frühstück hab ich sie dann kennengelernt. Sie waren ganz lieb und vorsichtig. Genau wie Frauli. Ihr Papa hat sich einfach auf den Boden gesetzt und mich kommen lassen. Na, da bin ich gleich hin und hab ihn angeschmust. Wer so eine nette Aufforderung gibt, der kann nur lieb sein. Ihre Mama ist wie Frauli. Eine Eselsgeduld und vom ersten Blick total verliebt in mich. Sie hat mich auch nur ganz sanft gestreichelt und dann erstmal in Ruhe gelassen. Fand ich lieb.
Ein aufregender Tag
Und dann ging es los. Wieder alle man ins Auto. Frauli hatte eine Hundebox im Auto, da hatten Rocky und ich jeder ein eigenes Abteil. Sie wollte wohl nicht, dass ich ihm auf den Keks gehe, weil er ja so krank war. Aber ich fand das auch ganz okay so. Und die Box war so sauber und hat gut gerochen und es war kuschlig weich. Kein altes Stroh, nein flauschige Decken. Es war einfach super. Nach einer verhältnismäßig kurzen Fahrt (ja, ich bin mehr gewohnt) kamen wir schon am Ziel an. Frauli hat erst den Rocky aus dem Auto rausgenommen, der von einem ganzen Haufen Leute begrüßt wurde. Frauli hat mich in der Box gelassen, dabei war ich doch so neugierig, aber auch ängstlich. Sie haben zwar alle mal kurz hingeguckt, aber keiner ist dicht an mich ran. So konnte ich alle beäugen. Sie haben Rocky sehr freudig und lieb begrüßt und Frauli gedrückt und geknuddelt. Dann kam ich aus dem Auto. Oh, war ich aufgeregt. Da waren zwei Kinder (Kinder sind gefährlich. Die sind grob und kneifen und hauen einen und ziehen am Fell…) Die waren ganz lieb und vorsichtig. Das Mädchen hat sich einfach auf den Boden gesetzt und Rocky geknuddelt. Sie war zwar neugierig, aber sie hat mich in Ruhe gelassen. Inzwischen weiß ich, dass das Mädchen Fraulis Nichte Annika ist und sie ist wundervoll. Wir sind die besten Freunde. Der Junge war schon ein bisschen älter, der hat gleich mit Rocky Ball gespielt. Das wollte ich auch! Also hab ich da hin gezogen. Er hat auch kurz mit mir gespielt. Inzwischen liebe ich Fraulis Neffen Felix auch total. Beide sind meine allerbesten Freunde geworden. Fraulis ganze Familie war da. Sie lieben mich alle und sind wirklich viele. Ein weiterer Hund war auch da. Der Munin, ein toller Beagle, der mich zickig findet, aber ich mag ihn, trotz aller Rangeleien, die wir immer haben.
Nach dem ausgiebigen Frühstück (Wie kann man so lange essen?) bin ich mit Frauli noch ganz woanders hin gefahren, da hab ich auch ihre Freunde und viele andere Hunde kennengelernt. Aber ich war nachher so müde, dass ich nur noch geschlafen habe. Frauli war mit ihren Freunden Essen und ich hab mich unter dem Tisch zusammengerollt und dicht an Rocky gekuschelt geschlafen. Das hab ich gleich gemerkt, ihm kann ich vertrauen.
Dieser erste Tag war unheimlich aufregend, aber Frauli führt wohl so ein Leben. Da ist irgendwie immer was los. Am nächsten Tag hat sie nur mit Rocky und mir einen Ausflug gemacht. Sie hat mir erklärt, dass Rockys Zeit sehr begrenzt ist und wir deshalb nochmal seine Lieblingsplätze besuchen. Sie will Abschied von ihm nehmen. Abschied?? Ich hab ihn doch erst kennengelernt und finde ihn toll.
Abschied
Frauli behielt leider Recht. 2 Wochen nach meinem Einzug starb Rocky in ihren Armen. Ich weiß nicht, wer dieser Krebs ist, der uns den Rocky genommen hat, aber ich mag ihn nicht. Er ist so gemein. Rocky hätte mir das Leben zeigen sollen. Frauli war am Boden zerstört und ich hatte doch vor so vielen Dingen Angst, die ich nicht kannte. Er war so mutig und erfahren. Nun standen wir alleine da und ich wusste nicht, wie ich mit der Welt umgehen soll, die so gefahrvoll und gemein ist.
Aber dazu beim nächsten Mal mehr.
Flauschige Umpfötelung
Shiva Wuschelmädchen
One Comment
Fotografie Frank
oooooooooooooooooooooooooooooooooh die ist Suss, ihre Shiva.
Auch lese ich gerne ihre Geschichten.
Grusse, Frank & Balou