Gut gemeint und falsch gemacht…
… oder ach, das war der Grund für das Analdrüsenproblem
Flashback in die Anfänge
Seit Rockys 3. Lebensjahr (also seit 2006) bin ich überzeugter Barfer. Shiva wurde von Anfang an gebarft. Durch meine jahrelange Erfahrung war ich zuversichtlich, dass ich das „schon richtig mache“ und habe mich nur erkundigt, was ein Welpe mehr benötigt. Dann passend für mein kleines Monsterchen eingekauft und fleißig gefüttert. Shiva war natürlich begeistert. Schnell hat mein kleines zerfranstes Hundekind zugenommen und auch den Pilz an den Pfoten besiegt. Ganz ohne Medikamente, nur durch die Ernährung. Sie war nach 4 Wochen ein putzmunteres und gesundes Hundekind und hatte den frechen Wuschelkopf voller Ideen.
Recherchen und die Entdeckung von Prey
Da ich grundsätzlich mal gerne lese und mich auch in Materien einarbeite, damit ich auf dem neusten Stand bin, hab ich natürlich auch einiges über Hundeernährung gelesen. Ich nenne mehrere Barfbücher mein Eigen und schlage auch so einiges nach, wenn ich mal unsicher bin. Natürlich wird auch im Internet recherchiert und ich stolperte mehrfach über den Begriff Prey. Das hatte mich interessiert und ich hab mich schlau gemacht. Total natürliche Ernährung und einmal quer durchs Beutetier. Hach, das klingt doch gut. Also weiter schlau gemacht und umgestellt.
Preyfütterung und die Veränderung
Shiva fand die neue Ernährungsform klasse. Fleisch soweit der Magen reicht oder so ähnlich. Mein Fräulein hat sich regelmäßig auf den Napf gestürzt, als wäre sie am Verhungern. Es begann sehr schleichend. Shiva kötzelte nachts oder morgens häufiger. Aber immer nur so Galle bzw. Magensäure. Hmmm… das hatte sie schon mal, als sie zu lange „leer lief“, daher füttere ich 2x am Tag. Nun ließ sich das Problem nur bedingt mit einem Keks zwischendurch lösen. Dann kam das Schlittenfahren… Shiva rutschte, knabberte und leckte. Der Hintern war feuerrot und die Analdrüsen so dick, dass ich mehrfach zum Tierarzt musste. Von August 2016 bis Januar 2017 wurden Shivas Analdrüsen 5-10 x ausgedrückt und 2x sogar unter Kurzzeitnarkose, weil sie solche Schmerzen hatte.
Forschungsarbeiten
Natürlich bin ich wieder auf die Suche gegangen. Was könnte das Problem ausgelöst haben? Warum so plötzlich und so langwierig. Egal, was ich versucht habe, nichts hat geholfen. Der ganze kleine Arsch war entzündet und Shiva war vor lauter Schmerzen aggressiv und hat mich angeknurrt, sobald ich mich dem Hintern auch nur genähert habe. Sie hat zwar nichts getan, aber laut gejammert und geknurrt. Mein Mädchen tat mir so unendlich leid. Die Tierärztin war ratlos und hat mir geraten mich mit der Entfernung der Analdrüse auseinander zusetzen. Das wollte ich ja nun nicht unbedingt. Also habe ich weiter geforscht.
Die Erkenntnis
Dann stolperte ich über einen interessanten Artikel einer Tierarztpraxis. Die Symptome stimmten mit Shivas überein und bei genauerem Nachdenken kam mir auch der Gedanke, dass eine reine Fleischfütterung für eine sehr saure Magensäure sorgt. Natürlich hat der Barfhund auch eine sehr saure Magensäure, aber durch das Gemüse und die Zugabe von Kohlenhydraten wird die Darmflora geschont. Ich nenn es ganz unprofessionell: die Magensäure wird aufgesaugt, wie man mit einem Brot Suppe tunkt und dann ohne Ecken und Kanten und nicht so heiß schlucken kann.
Die erneute Umstellung
Nach meiner Erkenntnis, dass ich durch mein Unwissen Shiva solche Schmerzen bereitet hatte, hab ich mich ziemlich verzweifelt an Fräulein Punkts Frauchen gewandt. Wir haben die Ernährung durchgesprochen. Shiva bekam für eine Woche Schonkost verordnet und dann ging es los. Barf mit allen feinen Zusätzen. Karotten wurden gehäckselt, Äpfel zerkleinert, Bananen zermatscht, Gurken und Salat geschreddert, Reis und Kartoffeln wurden gekocht. In verschiedenen Zusammenstellungen wurden die verschiedenen Obstsorten mit Gemüse und einer Sorte Kohlenhydrat gemischt und eingefroren. Dazu gab es natürlich Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Pansen, Blättermagen und gutes Omega 3 Öl. Damit sich die Darmflora wieder beruhigte hat Shiva noch von Hirtengold das Magen-Darm-Kraft dazu bekommen.
Alles wieder paletti
Seit 23. Januar wurde die Ernährung hopplahopp geändert. Was soll ich groß um den heißen Brei reden? Shivas Ärschle ist verheilt. Es ist alles paletti, keine Schmerzen mehr beim Kacki machen und meine kleine Maus ist quietschvergnügt. Übrigens… sie stürzt sich auf ihren Napf, als gäbe es kein Morgen mehr. Die gravierenden Veränderungen ihres Charakters und auch von anderen Dingen sind mir erst aufgefallen, als sich alles wieder geändert hat… Sie wollte nie Sitz machen, Pfote wurde im Stehen gegeben, sie hat Fremde in alle Richtungen angezickt. Hat sich jemand ihrem Ärschle nur genähert, war sie außer sich. Jetzt ist sie wieder mein Kuschelhund, der gerne knutscht, der trickst und auch brav sitzt. Einfach mein Mädchen.
Flauschige Grüße
Sandra
3 Comments
Indianermädchen & Wildfang
Wie schön, dass du herausgefunden hast, woran es liegt und es dem Wuschelmädchen wieder gut geht! Kerstin scheint hier wieder mal hervorragende Arbeit geleistet zu haben 🙂
Wir können eben nicht alles richtig machen – aber so lange man aufmerksam und reflektiert ist, bekommt man es ja wieder in den Griff.
Liebe Grüße
Lizzy mit Emmely und Hazel
ShivaWuschl
Vielen Dank! Ja, ich bin soooo erleichtert, dass nun alles wieder im Lot ist. Die Motte ist jetzt wieder so fröhlich und als ich sie gestern abduschen musste (Misthaufen), war auch das Hinterteil kein Problem mehr.
Flauschige Grüße
Sandra & Shiva
Claudia
Hallo Sandra&Shiva,
es ist sicher eine große Erleichterung nach dem vielen probieren endlich das Richtige gefunden zu haben. Ernährungsumstellungen brauchen seine Zeit. Super, das jetzt alles passt! Ganz liebe Grüße Claudia&Lady