Frauli quasselt

Bücher – (m)eine große Leidenschaft

 

Bücher… meine große Leidenschaft. Geerbt von meiner Mama. Diese Gemeinsamkeit schweißt auf Ewig zusammen. Man könnte uns in einem Bücherladen aussetzen und wir würden uns niemals einsam fühlen. Meine beiden Brüder teilen diese Leidenschaft und mein Vater seit dem Eintritt in den Unruhestand ebenso.

 

Sorgfältige Pflege der Leidenschaft

Bücher-Rowdys sollte man auf einer einsamen Insel aussetzen (im Nordmeer)! Wenn ich manche Bücher total zerfleddert und verknickt sehe, könnte ich heulen. Es soll Leute geben, die knicken Seiten um, anstatt ein schönes Lesezeichen hineinzulegen. Manche legen das Buch aufgeschlagen umgekehrt hin… der schöne Rücken verknickt und bricht. Da könnte ich ausflippen. Meine Mama hat uns (meinen beiden Brüdern und mir) früh beigebracht, dass alles als Lesezeichen taugt. Ein (sauberes) Tempotaschentuch, ein frisches Blatt Toilettenpapier, ein Einkaufszettel, ein Parktiket, eine Eintrittskarte, ein Blatt von einem Baum. Es geht vieles. ich hab auch schon Bonbonpapier glatt gestrichen und hineingelegt. Man muss ja nicht das versiffteste Stück Papier nehmen.

 

Gelesen – ungelesen – geliebt

Wenn ein Buch zerlesen aussieht und von den Jahren des Lesens gezeichnet ist, erzählt es seine Geschichte. Man fühlt, was es alles erlebt hat, wo es überall dabei war und lässt einen noch einmal an dem Erlebten teilhaben. Ich habe durchaus auch Bücher, die wie neu aussehen. Entweder sind sie tatsächlich neu und ungelesen oder ich hab sie bisher nur einmal gelesen. Mit jedem Mal lesen, kommt etwas Geschichte hinzu.

Manche Bücher sind ja auch reine Sachbücher, in die ich durchaus auch reinschreibe und die ich wirklich nutze. Aber selbst da tut es mir beim ersten Strich weh, wenn ich ein Buch beschmutze, den Zustand unwiderruflich verändere.

 

Das ganz besondere Buch

Aber es gibt auch die besonderen Bücher. Das sind Sonderausgaben und die werden behandelt wie ein rohes Ei und sehen nach dem 20. Mal lesen auch aus wie neu. Diese Bücher darf niemand auch nur anfassen. Sie sind einfach ein besonderes Schmuckstück. Andere stellen sich ne schöne Vase hin – ich ein Buch. Mittlerweile habe ich mehrere davon, wobei ich nur eines bei mir stehen habe. Mein geliebter Harry Potter. Die illustrierte Sonderausgabe ist ein reines Liebhaberstück. Ich habe auch andere sehr schöne Sonderausgaben und limitierte Fassungen, aber die meisten habe ich bei einen Eltern ins Wohnzimmer verfrachtet, da kommen sie gut zur Geltung und meine Mutter behandelt sie pfleglicher, als ich es je könnte.

Die Geschichte des Buches

Mit jedem Buch verbindet mich eine Geschichte. Ich erinnere mich oft noch, wie ich es im Laden ausgesucht habe, was mich zum Kauf bewogen hat, welche Freude ich beim ersten Lesen hatte. Ein Buch – Tom Clancy’s “Die Stunde der Patrioten” lässt mich für immer den makellosen weißen Sand und die australische Sonne auf der Haut spüren. Mein Bruder und ich hatten eine weite Wandertour zu einem entlegenen Strand auf Fraser Island unternommen. Wir schwammen in der Bucht und ließen uns von der Sonne trocknen. Ich hab immer und überall ein Buch dabei. Diesmal war es das Taschenbuch “Die Stunde der Patrioten” (das war meine Tom Clancy-Phase). Plötzlich kam die Flut und überschwemmte uns beide. Unsere ganzen Sachen, mein Buch, mein Handtuch, der Rucksack waren auf dem Weg ins Meer. Bis auf eine Sandale meines Bruders konnten wir alles retten. Mein Buch war natürlich klatschnass und durfte auf einem Felsen trocknen. Heute knistert es noch beim Lesen und Sand rieselt raus. Es duftet nach Meer, Abenteuer, Freiheit und Sonne. Auch wenn ich schon seit Jahren keine Agentengeschichten mehr lese, dieses Buch bleibt auf ewig mit Australien verbunden und hat seinen besonderen Platz im Regal.

Book to go

Für Unterwegs bin ich mittlerweile zu eBooks übergegangen, die hab ich unkompliziert auf dem iPhone (das eh immer dabei ist) oder auf dem iPad, das mich auch gerne mal begleitet. Aber auch, wenn es praktisch ist… das Gefühl ein neues Buch aufzuschlagen, den Duft der Seiten zu riechen, die Seite zwischen den Fingern zu spüren und sich in die Tiefen der Fantasie zu begeben, das bekommt kein eBook der Welt hin. Leider.

 

Auch, wenn ich gebundene Bücher liebe, habe ich einige Taschenbücher, da ich bei ihnen nicht jedesmal beinahe körperliche Schmerzen erleide, wenn sie ich sie irgendwo unterwegs dabei hatte und sie dann einen Knick oder einen Kratzer abbekommen. Manche hab ich aber auch in beiden Fassungen, das Buch für Unterwegs und das schöne für Zuhause. Doch ehrlich! Es kommt vor, dass ich das gebundene Buch daheim lese und dann das Taschenbuch mitnehme und an der Stelle fortsetze, an der ich grade bin.

 

Mit den Gedanken beim Buch auf dem Nachtisch…

Flauschige und verträumte Grüße

Sandra Wuschelfrauchen

7 Comments

  • Die hundsgemeinen drei

    Ohhhhhh, du bist ja auch so eine Leseratte 😉
    Ich bin da auch ganz schlimm. Als ich letztes Jahr in London war, habe ich mir eine wunderschöne Ausgabe von Oscar Wilde gekauft “The Picture of Dorian Gray ans other works”, dieses Buch darf auch keiner auch nur schief angucken 😉 Dazu kam dann noch “Alice’s Adventures in Wonderland and other classic works”. Alice habe ich auch schon als E Book und Dorian als Reclam, aber an den beiden konnte ich einfach nicht vorbei. Ich denke auch, dass es ihnen bei mir sehr gut geht, sie haben viel Gesellschaft 😉

    Ich musste gerade sehr schmunzeln, als ich deinen Beitrag gesehen habe, bei uns geht es heute nämlich auch um Bücher 😉

    • ShivaWuschl

      Schon gesichtet. 😉 Bin derzeit auch grade daran, meine Hundebücher durchzustöbern. Es gibt so hilfreiche, aber auch so witzige.

  • Hundebengel Charly

    Da haben wir ja einiges gemeinsam. Ich kann es auch nihcht ausstehen, wenn jemand eine Ecke umklappt. Letztes Jahr ist an meinem Geburtstag ein Tolino eingezogen. Die Ernüchterung kam schnell. Ich habe immer das Gefühl, dass beim Lesen eines eBooks etwas fehlt. Der Gruch von frisch gedruckten Papier …

    Liebe Grüße
    Sonja und Charly

  • hubeki

    Das Bild ist einfach nur super gelungen 😀
    Ich wünschte mein Marley wäre so still beim fotografieren – stattdessen habe ich meistens nur einen Nasenabdruck auf der Linse 🙂

    • ShivaWuschl

      Och, das passiert bei uns auch oft genug. Wir haben das über das Kommando stopp aufgebaut. Da erstarrt sie förmlich. Aber ich muss oft auch wiederholen oder eben einfach schnell sein 😉

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