Frauli quasselt,  Geselliges

7 Jahre und kein bisschen erwachsen

Happy Birthday Shiva Wuschelmädchen!

Kaum zu glauben, dass dieser Quatschkopf schon 7 Jahre alt sein will. 

Von „wollen“ ist hier überhaupt keine Rede!

Okay, du hast ja recht. Aber du bist nunmal 7 Jahre und ich kann es gar nicht glauben. Du kommst mir immer noch vor, wie so ein frecher Junghund mit deinen Einfällen und Ideen. Lass dir aber bloß nicht einfallen, auf einen Schlag vernünftig zu werden. Ich genieße es viel zu sehr, dass du so verrückt bist. 

Pläne für den Geburtstag hatte ich viele gemacht. Zunächst ist aber erstmal Urlaub angesagt. Schließlich möchte ich nicht den ganzen Tag im Büro hocken und an meine Motte denken müssen. Meistens schaff ich es dann nämlich nicht früh aus dem Büro und wir haben nicht viel voneinander, weil ich erledigt bin. Also hab ich frei. Es gibt eine Hackfleisch-Torte mit Käse und außerdem hab ich einen Ausflug in ein Gebiet ohne Schnee geplant. Ich möchte mit ihr Wandern gehen und es macht keinen Spaß, wenn ich schon nach 200 Metern fix und fertig bin, weil ich durch über Knie tiefen Schnee stapfen muss. 

7 Jahre Shiva Wuschelmädchen

Aber nun mal exklusiv eine kleine Chronik meines geliebten Flauscheköpfchens.

2012

Im zarten Alter von 10 Tagen wurde sie mit ihren Brüdern und ihrer Mama gefunden und gerettet. In Sicherheit war sie noch lange nicht. Mutter und die drei Geschwister mussten weiterhin ums Essen kämpfen und als ich sie zum ersten Mal im Arm hielt war sie 13 Wochen alt und hatte mehr erlebt als manch Hund in 13 Jahren. Zotteliges und sehr dünnes Fell bedeckte in Filzplatten den ausgemergelten und klapperdürren Körper. Ein fieser Pilz an den Pfoten hatte diese deutlich anschwellen lassen und veranlasste das Hundekind zu ständigem Pfotenknabbern. Zum Glück hatte ich das schnell im Griff und sie merkte schnell, dass sie nicht mehr ums Futter kämpfen musste. Zu Rocky hatte sie einen sehr guten Draht, leider starb er bereits 14 Tage nach ihrem Einzug an Krebs. So hatte ich es nicht geplant…

Einen Monat nach ihrem Einzug ging es schon mit der ganzen Familie nach Italien. Sie hat es großartig gemacht und wir beide haben unsere Bindung deutlich vertiefen können. Seit dem Italienurlaub liebt sie die gesamte Familie. Durch meine Nichte und meinen Neffen hat sie auch viele ihrer Ängste abgelegt. Die beiden waren vor 7 Jahren noch ziemlich wilde Kinder und haben den Welpen zu wilden und ausgelassenen Spielen aufgefordert.

Im Alter von 6 Monaten begleitete sie mich zu einem Zeltwochenende und ich merkte damals schon, dass ihr große Hundegruppen und Menschengruppen suspekt sind, sie aber mit ausreichend Abstand gut damit klar kommt und lieber aus der Ferne beobachtet. Den Gefallen tat ich meinem kleinen Wuschelchen doch gerne. Sie bekam ausreichend Platz und immer die Gelegenheit Kontakt aufzunehmen und zu spielen.

Ende September (Shiva war grade mal 9 Monate alt) zogen wir in eine eigene Wohnung. Auch wenn ich viele Gründe vorschob… der einzige Grund war, dass es mir jeden Tag das Herz brach, mich in dem Haus aufzuhalten, in dem Rocky gestorben war. Wir verbrachten anfangs eine echt schöne Zeit in unseren eigenen vier Wänden und Shiva kam damit ausgesprochen gut klar. Ich konnte sie zeitweise mit ins Büro nehmen oder meine Arbeitszeiten so legen, dass wir eine lange Mittagspause machen konnten.

Ihren ersten Schnee fand sie großartig und war quasi nicht zu bremsen. Ich wurde innerhalb der Behörde versetzt und konnte nun nicht mehr so einfach eine lange Mittagspause machen. Einige meiner Freunde übernahmen manche Gassigänge und meine Mutter ging in Rente. Sie holte Shiva zweimal die Woche ab oder ging von der Wohnung aus mit ihr Gassi. So war die Mittagsrunde geregelt. Shiva wurde genau eine Woche nach ihrem 1. Geburtstag zum ersten Mal läufig und machte das alles großartig. Sie sah auch superputzig aus mit ihrem Höschen, das sie brav anließ. Aber sobald ich die magischen Worte „Gassi gehen“ aussprach oder von der Arbeit heimkam, war das Höschen *zack* sofort ausgezogen. Talentiertes Hündchen. *grins*

2013

Im Winter hatte ich mir durch einen kleinen Spielunfall (zwei Labradorjunghunde haben versucht mein Knie in die falsche Richtung zu biegen) einen Meniskusriss zugezogen, der im Frühjahr operiert wurde. So waren Shiva und ich den gesamten März zusammen, während ich allmählich wieder fit wurde. Durch meine Verletzung und die dadurch natürlich gekürzten Gassirunden entwickelte Shiva ihre Begeisterung für Bälle. Wer nicht laufen kann, wirft nen Ball. Wir haben aber auch viele Suchspiele und Tricks gemacht. Shiva sollte schließlich nicht zum Balljunkie verkommen. Nunja… sie bleibt ansprechbar und auch abrufbar, auch wenn sie einen Ball nach wie vor großartig findet.

Aus dem stuppigen und klapperdürren Hundekind war eine schlanke und wunderschöne junge Dame mit dem Kopf voller Flausen geworden. Im Mai waren wir beim Camping und haben uns mit anderen Hundeeltern und Hunden aus der gleichen Tierschutzorga getroffen. Leider haben wir kaum oder keinen Kontakt mehr. Trotzdem war das Wochenende sehr schön und lustig. Im Sommer brachen wir zu unserem ersten großen Urlaub auf. Shiva und ich reisten beinahe 3 Wochen durch Deutschland, Belgien und Frankreich. Nur wir beide, ein vollgeladenes Auto und unser Zelt. Es war großartig.

2014

Im Spätherbst vor ihrem zweiten Geburtstag setzte die zweite Läufigkeit ein und Shiva wurde im Anschluss sehr krank. Ich merkte, dass sie empfindlich wurde und mein Verdacht bestätigte sich nur vage. Ich tippte auf Pyometra, leider konnte sie nicht bestätigt, aber auch nicht verneint werden. Also wurde mit Antibiotika behandelt und es trat eine vorübergehende Besserung ein. An ihrem zweiten Geburtstag wurde sie notoperiert und es sah die nächsten Wochen schlecht aus. Sie hatte eine offene Gebärmutterentzündung gehabt, aber die Eierstöcke waren bis zum zerreissen voller Eiter. Mein kleines Mädchen hätte ihren zweiten Geburtstag beinahe nicht überlebt.

Leider hatte sie sich durch die Kastration verändert und wollte weniger Hundekontakt bzw. war empfindlicher, weil sie davor ja immer Schmerzen beim Spielen gehabt hatte. Einige auserwählte Spielkameraden waren genug und der Rest hatte gefälligst auf Abstand zu bleiben. Sie wurde mehrfach von anderen Hunden gebissen und ihre Ablehnung wuchs. Nach einigen unschönen Zusammenstößen mit den Besitzern waren Menschen auch für sie ein NoGo – wunderbar! Da macht das Leben Spaß.

2014

Wir unternahmen viele Ausflüge und entdeckten unsere Leidenschaft fürs Geocachen. Naja, hatten wir vorher schon, aber jetzt verstärkt. Ich mied die Hauptrouten und meistens führen uns unsere Cachesuchen auch in die entlegensten Winkel und auf sehr schöne Pfade. Durch ausdauerndes Training wurde Shiva wieder zugänglicher und wir beide haben mittlerweile eine gute Basis entwickelt, mit der wir gut leben können. Bei einer Routineuntersuchung stellte sich heraus, dass Shiva eine andauernde Verletzung hatte und kein Agility machen konnte. Einerseits bedauerte ich es, da wir beide die Begleithundeprüfung im Frühjahr als Tagesbeste abgelegt hatten, andererseits war sie sehr leicht abzulenken und grade wenn im Agi die Emotionen hochschießen, wäre sie vielleicht unkontrollierbar geworden. Während der Vorbereitung für die Begleithundeprüfung hatten wir mit Rally Obedience begonnen und führten das nun fort.

2015

Nachdem feststand, dass Shiva kein Agility machen durfte, haben wir mit Longieren begonnen und gemeinsam mit dem Rally Obedience merkte ich eine schlagartige Verbesserung in ihrem ganzen Verhalten. Sie konnte Störungen besser ausblenden, wenn sie im Training war. Insgesamt wurde sie fokussierter und nachdem ich gemerkt hatte, dass sie das Alleinsein sehr stresste, beschlossen wir zurückzuziehen. Im Sommer (am heißesten Tag des Jahres) zogen Shiva und ich wieder zurück zu meinen Eltern ins Haus. Mein Vermieter hatte sich als …. (setzt hier ein unschönes Wort ein) entpuppt und mit Hilfe eines Anwalts (ein Jugendfreund von mir) bekam ich auch meine Kaution vollständig zurück. Shiva wurde ausgeglichener und genießt seither ihr Leben als Enkelhund sehr.

2016

Wir fuhren im Juni gemeinsam mit meinen Eltern nach Hohwacht und verbrachten eine wunderschöne Woche an der Ostsee. Ich nutzte die Gelegenheit und besuchte mehrere Freunde und Shiva lernte Moe (Moe & Me) und Malaika (Wandklex) kennen, außerdem nahm sie an einem Fotoshooting von Hundeknipserei, welches wir im Winter gewonnen hatten, teil.

2017

In Januar starb mein geliebter Opa, der von Shiva auch regelrecht vergöttert wurde. Auch, um meine Oma abzulenken, fuhren wir im Mai an die Nordsee und verbrachten dort eine unternehmungsreiche Urlaubswoche. Shiva und meine Oma entwickelten viele lustige Rituale, die – manchmal zu meinem Leidwesen – erhalten geblieben sind. Naja, Hauptsache die zwei verstehen sich.

2018

Im Januar – um Opas Todestag herum – beschlossen Oma und ich im März nach Rügen zu fahren und erlebten eine quasi vor Eis erstarrte wunderschöne Insel. Dadurch, dass wir so früh dran waren, durfte Shiva überall an den Strand und dieser war meist menschenleer. Wir erkundeten einige interessante Orte und vor allem Sellin (und die gesamte Schaabe) werden mir in Erinnerung bleiben. Im Sommer gingen Nicole und Moe (die wir 2 Jahre zuvor besucht hatten) auf Skandinavienreise und weckten in mir den Wunsch nach Schweden. Also wurde ein Urlaub gebucht und im Mai 2019 gehts los. Shiva und ich allein on Tour. Wir sind auch auf einigen Rally Obedience Turnieren gestartet und das letzte Turnier des Jahres belohnte uns mit einem hervorragenden 3. Platz für alle Mühen.

Hoffentlich hat euch der kurze Abriss von den letzten 7 Jahren gefallen. Ich hätte soooo viel schreiben können, aber es geht eben nicht alles.

Flauschige Grüße

Sandra

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